Tinten- und Laserdrucker im Vergleich: Vor- und Nachteile beider Techniken
Tintendrucker
Vorteile
Die Geräte sind dank ihres simplen Aufbaus günstig in der Herstellung und damit in der Anschaffung. Durch Tinten-Refillkits können Sie selbst die Patronen einfach und äußerst günstig wiederbefüllen. Dank ihres simplen Aufbaus sind sie auch in der Wartung günstig, neben den Patronen muss nur gelegentlich der Druckkopf ausgewechselt werden, die wenigen sonstigen Baugruppen sind kaum dem Verschleiß unterworfen und gehen fast nie kaputt.
Besonders auf Spezialpapier erreichen Tintenstrahldrucker eine hervorragende Qualität beim Fotodruck, an die nur wenige sehr teure Laserdrucker heranreichen. Da einige Tintenstrahldrucker-Hersteller auf mehr als vier Farben setzen, können Farbnuancen besser abgebildet werden und oftmals Farben gedruckt werden, die außerhalb des stark eingeschränkten CMYK-Farbraums liegen. Das Prinzip, direkt mit dem Druckkopf aufs Medium zu drucken ermöglicht auch Einsatzgebiete, die dem Laserdrucker verwehrt bleiben, wie z.B. der direkte Druck auf optische Datenträger-Rohlinge (CD-Rs, DVD-Rs, BD-Rs). Auch beim Folienbedruck -was jedes Tinten-Gerät unterstützt- ist der Tintenstrahldrucker qualitativ der ungeschlagene Herrscher.
Nachteile
Im Unterhalt sind Tintenstrahldrucker -zumindest mit Hersteller-Verbrauchsmaterial- relativ teuer, Tintendruck kostet grob geschätzt im Durchschnitt etwa doppelt soviel pro Blatt wie Laserdruck. Auch die Geschwindigkeit ist anderen Druckverfahren oft unterlegen, da sich der Druckkopf physikalisch zeilenweise über das Blatt bewegen muss. Im Schnitt kann man sagen, dass Tintenstrahldrucker in etwa halb so schnell drucken wie Laserdrucker. Neue Tintenstrahl-Drucker wie Hewlett Packards Officejet Pro -Geräte mit PageWide-Technik verfügen allerdings über Düsen auf der vollen Blattbreite, so dass es keinen Druckkopf mehr gibt, der übers Blatt bewegt werden muss. Dadurch schaffen die OfficeJet Pro-Geräte bis zu 70 Seiten pro Minute. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Kapazität der Tintentanks den Toner-Reservoirs der Laserdrucker massiv unterlegen ist, im Schnitt drucken Laserdrucker in etwa fünfmal soviele Seiten, bis die Farb-Reservoirs leer sind. Mit neuen Geräten von Epson soll sich dies allerdings ändern: Mit riesigen Tintentanks, die bis zu 75.000 Seiten schaffen, sollen diese Geräte dann auch im Unterhalt günstiger sein als Laserdrucker.
Die Drucke von Tintenstrahldruckern sind nur manchmal wasserfest und lichtecht (d.h. die Farben verblassen nicht mit der Zeit). Die Lichtbeständigkeit und Wasserfestigkeit hängt davon ab, ob pigmentierte oder farbstoffbasierte Tinte zum Einsatz kommt. Erstere ist lichtbeständig und relativ wasserfest, letztere nicht - farbstoffbasierte Tinte druckt allerdings deutlich sattere Farben. Einige farbstoffbasierte Tintenstrahldrucker arbeiten mit "Gloss Optimizer" (z.B. von Canon oder Epson) und versiegeln den Druck mit einer Lackschicht, so dass die Farben über Jahre stabil bleiben und der Ausdruck wasserabweisend ist. Die pigmentbasierten Tintenstrahldrucker versuchen das Manko der weniger satten Farben hingegen durch zusätzliche Tintenfarben (bis zu 11 verschiedene!) zu kompensieren. Auch das Papier spielt bei Tintenstrahldruckern eine größere Rolle, ohne teures Spezialpapier lassen die Ausdrucke oft zu wünschen übrig - Laserdrucker z.B. sind was das Papier angeht wesentlich genügsamer, hier wird schon auf billigstem Kopierpapier das bestmögliche Druckergebnis erzielt.
Laserdrucker
Vorteile
Laserdrucker sind schnell im Druck, da der per Spiegel abgelenkte Laserstrahl deutlich schneller über die Fototrommel wandert als ein Druckkopf übers Blatt - in etwa doppelt so schnell wie gängige Tintenstrahldrucker. Ein Laserdrucker druckt auch auf normalem Billigpapier in seiner bestmöglichen Qualität - und das auch noch lichtecht und wasserfest. Auch im Unterhalt sind sie dank des günstigeren Verbrauchsmaterials ungefähr im Schnitt grob halb so teuer wie Tintenstrahldrucker - je höher das Druckaufkommen, desto günstiger im Betrieb wird der Laserdrucker. All das führt dazu, dass sie zumeist in Bereichen eingesetzt werden, in denen viel gedruckt wird. Während an Arbeitsplätzen und zuhause oft Tintenstrahldrucker zu finden sind, so sind große Abteilungsdrucker, die viele Anwender gleichzeitig nutzen in der Regel Laserdrucker. Deshalb sind auch die Toner-Reservoirs deutlich größer dimensioniert als die Tintentanks der Tintenstrahldrucker, Laserdrucker drucken im Schnitt etwa fünfmal soviele Seiten, bis ein Wechsel nötig ist. Meistens sind Laserdrucker leiser im Betrieb, da kein Druckkopf übers Blatt bewegt werden muss. Ein Eintrocknen von Tinte ist bei Laserdruckern nicht zu befürchten, sie kommen auch problemlos mit wochenlangen Pausen zwischen den Druckvorgängen klar. Sie reinigen sich automatisch selbst, deshalb muss vom Anwender nie ein Reinigungslauf wie bei Tintenstrahldruckern durchgeführt werden. Im Ausdruck von Texten und feinen einfarbigen Zeichnungen sind Laserdrucker den Tintenstrahldruckern qualitativ überlegen dank überragender Schärfe, da Tonerpartikel im Gegensatz zu Tinten nicht dazu neigen "auszubluten".
Nachteile
Die Geräte sind deutlich komplexer aufgebaut als Tintenstrahldrucker - und in der Regel auch größer. Deshalb sind sie im Schnitt auch teurer in der Anschaffung und auch etwas aufwendiger im Unterhalt, da die unterschiedlichen Funktionsgruppen (Fuser, Resttonerbehälter, Bildtrommel) dem Verschleiß unterworfen sind und gelegentlich ausgetauscht werden müssen. Laserdrucker können im Fotodruck den Tintenstrahldruckern qualitativ zumeist nicht das Wasser reichen. Beim Foliendruck sieht es düster aus für den Laserdrucker: Es gibt zwar einige wenige Lasergeräte, die das können, sie müssen jedoch explizit für den Foliendruck gekennzeichnet sein. Man benötigt zudem Spezialfolien für den Laserdruck - qualitativ am besten sind hier üblicherweise die extra teuren vom Hersteller. Im schlimmsten Fall schmilzt die Folie beim Erhitzen in der Fixiereinheit und zerstört den Drucker, also achten Sie darauf, dass Laserdrucker und Folie explizit für Foliendruck zertifiziert sind. Und selbst wenn es funktioniert, wird das Ergebnis beim Farbdruck qualitativ immer hinter Tintenstrahldruckern zurückbleiben, da die Tonerpartikel nicht besonders lichtdurchlässig sind - so wie es etwa flüssige Tinte ist, die sich halbtransparent auf der Folie verteilt. Diese Tatsache führt jedoch auch dazu, dass Laserdrucker beim Schwarzweissdruck insbesondere bei Linienzeichnungen und Text die Nase vorn haben, auch da sie Kanten schärfer drucken als Tintenstrahldrucker. Laserdrucker können nur auf Papier oder hitzebeständige biegsame papierähnliche geeignete Medien drucken, da das Medium durch das Rollensystem des Druckers laufen muss - starre Medien, wie etwa bedruckbare CDs, DVDs oder Blurays, sind mit Lasertechnik nicht bedruckbar.
Gel, LED, Nadel, Festtinte, Typenrad, Thermosublimation: Sonstige Druckverfahren
Laserdrucker erklärt
Tintenstrahldrucker erklärt
Toner und Tinte: Die jeweiligen Unterschiede erklärt
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